''Schlurger" nennen alte Esslinger noch heute
das runde Türmchen in den Weinbergen
auf dem Ailenberg zwischen Rüdern
(Esslinger Gemarkung) und Obertürkheim.
Der Name Ailenberg ist schon um die Wende
vom 13. und 14. Jahrhundert bezeugt,
und zwar als Ölberg oder Ölenberg.
Das abgelegene und auffällige Türmchen
in den Weinbergen mag die Phantasie
der Esslinger angeregt haben
und so erzählt man sich denn
"von altersher" vom "Schlurger",
einem guten Geist, der die Weinberge
in seine besondere Obhut genommen hat.
Zur Zeit der Blüte und erst recht zur Zeit der Lese
"schlurgt" er, der Schlurger, allnächtlich durch
die Weinberge, um sie zu hüten.
Und je öfter man des Nachts den Schlurger
in den Weinbergen höre, so erzählen alte Wengerter,
desto sicherer könne man sich sein,
dass die Ernte gut werde und der Wein auf's Beste gerate.
Phonetische Erklärung:
"schlurgen" dialektisch verwandt mit schlurfen
(langsames gehen ohne die Füße vom Boden zu heben)